Ein „inspirierendes Zeichen für die ganze Branche“, nennen die Kolleginnen und Kollegen der Frankfurter Societäts Medien GmbH unser Engagement für faire Arbeitsbedingungen und gegen eine weitere Abwertung unserer Arbeit. Ihr Betriebsrat schreibt uns:
„Liebe Kolleginnen und Kollegen in der RRG,
die Grüße unserer Rundschau-Kollegen sollen nicht die einzigen aus Frankfurt gewesen sein, die euch erreichen. Auch Betriebsrat und Belegschaft der Frankfurter Societäts Medien GmbH, Herausgeberin der Frankfurter Neuen Presse und ihrer Regionalausgaben, senden euch solidarische Grüße vom Main an den Rhein. Wir wünschen euch viel Erfolg, damit die elende Tariffluchtwelle des Verlegerlagers mal wieder gebrochen wird. Es wird Zeit. Ihr kämpft diesen Kampf vor allen Dingen für euch. Aber ihr sendet auch ein inspirierendes Zeichen an die gesamte Branche.
Wir haben das Spielchen 2010 auch schon einmal ausgefochten – unter etwas anderen Vorzeichen. Der Arbeitgeber wollte uns im Zuge einer Betriebsaufspaltung aus dem Tarif werfen – und ist damit krachend gescheitert. Nach einem heftigen Kampf, bei dem uns unsere heldenhaften Druckereikollegen unterstützt haben, musste sich der Arbeitgeber verpflichten, weiter ordentliches Mitglied im Arbeitgeberverband zu sein. Im vergangenen Jahr sind aber auch bei uns, wie bei den Rundschau-Kollegen, über tariflose Tochterfirmen Dumpinglohnverhältnisse eingezogen. Diesen Kollegen könnte euer hoffentlich erfolgreiches Beispiel Anregung sein.
Ins katholische Rheinland geht aber noch ein besonderer Gruß an eure knauserigen Arbeitgeber. Er stammt vom Propheten Jeremias (Jeremias22.13, 19) und verheißt ihnen ein Eselsbegräbnis:
„Weh dem, der sein Haus mit Sünden baut und seine Gemächer mit Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und gibt ihm seinen Lohn nicht (13). Er soll wie ein Esel begraben werden, zerschleift und hinausgeworfen vor die Tore Jerusalems (19).“
Oder, um es mit Georg Büchner und dem „Hessischen Landboten“ zu sagen: „Herr, zerbrich die Stecken unserer Treiber und lass dein Reich zu uns kommen, das Reich der Gerechtigkeit. Amen.“
Bis dahin: Viel Erfolg im Kampf!
In diesem Sinne Gottes Segen und Glückauf
Thomas Remlein, Vorsitzender
Thomas Kurtenbach, Stellvertretender Vorsitzender“