Tarifauseinandersetzung in Berlin

„Wir sind runtergespart, mehr geht nicht. Wir brauchen ordentliche Bezahlung und gleiches Geld für gleiche Arbeit. Vor allem brauchen wir Gewissheiten.“ So wandte sich Betriebsratsvorsitzender Frederik Bombosch an seine Kolleginnen und Kollegen, die am 11. April der Aufforderung der Gewerkschaften zu einer „gemeinsamen Mittagspause“ gefolgt waren. Die Geschäftsführung der Berliner Newsroom GmbH und von Berlin24, wo Berliner Zeitung und Berliner Kurier produziert werden, soll die 2017 unterbrochenen Tarifverhandlungen weiterführen. Die Beschäftigten der RRG unterstützen die Forderungen unserer Berliner Kolleginnen und Kollegen.

 

Gewissheiten und neue Verhandlung verlangt

Gewerkschaftsmitglieder stimmen über das Ergebnis der Schlichtung ab

Die Mitglieder von DJV und DJU (Ver.di)  unter den gut 110 Beschäftigten der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft stimmen am Donnerstag, 30. August, über das Ergebnis der Schlichtung ab.

Die Tarifparteien hatten sich in der Auseinandersetzung um die Anerkennung der Flächentarifverträge für die RRG am 27. Juli  unter Vermittlung von Landesschlichterin Yvonne Sachtje geeinigt.

RRG erkennt Tarifverträge an

In der RRG sollen ab Januar 2019 alle einschlägigen Flächentarifverträge der Branche, zum Teil allerdings mit finanziellen Abstrichen, gelten. Das ist das Ergebnis des Schlichtungsverfahrens mit Landesschlichterin Yvonne Sachtje. Die Gewerkschaften und die Geschäftsführung  hatten Anfang Februar die Landesschlichterin eingeschaltet.

Zugeständnisse der Arbeitgeberseite und das Entgegenkommen der Gewerkschaften haben den Kompromiss möglich gemacht.

Für die im Jahr 2014 von DuMont und Heinen-Verlag in die RRG gewechselten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen die Flächentarifverträge ohne Einschränkung gelten.

Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die danach bis zum 30. Juni 2018 eingestellt worden sind, sollen die Regelungen mit Abstrichen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld übernommen werden.

Für alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ab dem 1. Juli 2018 eingestellt wurden und werden, sollen die Flächentarifverträge mit Einschnitten beim Urlaubs- und  Weihnachtsgeld sowie beim monatlichen Gehalt Anwendung finden. Der Monatslohn soll — abhängig von der Eingruppierung — 96, 94 oder 92 Prozent der in den Flächentarifverträgen genannten Beträge erreichen. Für Redakteurinnen und Redakteure, die ab 1. Juli d.J. eingestellt wurden und werden, soll die letzte Berufsaltersstaffel gestrichen werden.

Die Tarifparteien haben eine Erklärungsfrist vereinbart. Wird das Schlichtungsergebnis nicht bis zum 17. September um 24 Uhr schriftlich gegenüber der Landesschlichterin abgelehnt, ist es bindend. Die Laufzeit des Anerkennungstarifvertrages soll drei Jahre betragen.

Weitere Einzelheiten gehen aus dem Protokoll der Landesschlichterin hervor.

Gewerkschaften wollen Landesschlichterin einschalten

In der Auseinandersetzung um die Anerkennung der Flächentarifverträge für die Rheinische Redaktionsgemeinschaft (RRG) wollen die Gewerkschaften die Landesschlichterin NRW einschalten. Diesen Vorschlag unterbreitete die Verhandlungskommission von ver.di und DJV in der zehnten Gesprächsrunde, die heute in Köln stattgefunden hat. Die Arbeitgeberseite legte sich nicht fest, ob sie diesem Vorschlag folgt. Man sei mit dem Verfahren nicht vertraut und werde sich in den nächsten Tagen informieren. Die Arbeitgeberseite will sich zum Vorschlag, die Landeschlichterin einzuschalten, in der nächste Woche äußern. Die Gewerkschaften räumen der Arbeitgeberseite diese Zeit ein und werden vorerst nicht zum Streik aufrufen.    „Gewerkschaften wollen Landesschlichterin einschalten“ weiterlesen

Zeit, dass sich was dreht

Der Betriebsrat der Oberhessischen Presse in Marburg kennt den Tarifkonflikt, den wir gerade erleben, aus eigener Erfahrung und wünscht uns Erfolg:

„Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft (RRG) in Köln,

wir beobachten gespannt und mit viel Sympathie Euren Kampf um eine faire Bezahlung und einen angemessenen Tarifvertrag in Eurem Haus. Wir sehen, Ihr seid entschlossen und mutig, mit einem bisher wenig einsichtigen Arbeitgeber zu verhandeln und Euren Forderungen auch mit Streiks Nachdruck zu verleihen.
Wir wollen Euch aus eigener Erfahrung weiter Mut machen, diesen Kurs beizubehalten. Auch wenn man es am Anfang nicht für möglich hält, sind Erfolge zu erreichen – wenn Ihr zusammenhaltet und dran bleibt.
Auch die Redakteurinnen und Redakteure in unserem Verlagshaus haben es selbst erlebt. Mit breiter Unterstützung eines Großteils der Belegschaft aus allen Betriebsteilen haben sie sich 2014 einen Haustarifvertrag erstritten.

Zeit, dass sich was dreht! Viel Erfolg für Euren Arbeitskampf!

Der Betriebsrat der Oberhessischen Presse in Marburg“